Bollwerksturm; 1674

Der heute noch stehende Bollwerksturm geht wohl in das 13. Jahrhundert zurück. 1365 heißt er „sinwel turn“ (runder Turm), und auch später wurde er allgemein kugeliger Turm genannt – der einzige Rundturm an der Stadtmauer.

In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1519 wurde der Ritter Götz von Berlichingen hier für eine Nacht gefangen gehalten.

Im Dezember 1631 wurde Heilbronn von schwedischen Truppen erobert, die sich in der Bürgermühle verschanzt hatten: „Hierauf haben die Schwedische aus dieser Mühlen die Pastey gegen über verheeret" - die Bastei um den Bollwerksturm, der von diesem Bollwerk seinen Namen hat.

Der aus Straßburg stammende Festungsingenieur Johann Jacob Arhardt hat 1674 die Situation an der Nordwest-Ecke der Stadtbefestigung festgehalten; deutlich ist die Staumauer an der Einmündung des Wassergrabens in den Neckar zu erkennen, ebenso das Wehr, das dafür sorgte, dass der Neckar vor der Stadtmauer aufgestaut wurde. Den heutigen Zinnenkranz erhielt der Turm erst 1884.

(Stadtarchiv Heilbronn E005-2114)