Ablass für St. Kilian - 1297

1297 wird erstmals St. Kilian als Heiliger der mittelalterlichen Heilbronner Pfarrkirche genannt. Mehr als 500 Jahre früher ist für Heilbronn eine Michaelskirche belegt. Entweder wurde unter dem Einfluss des Bistums Würzburg das Michaels-Patrozinium im Verlauf dieser Zeit durch den Heiligen Kilian ersetzt oder es handelt sich – weniger wahrscheinlich – um zwei verschiedene Kirchen.

Mit dieser Urkunde wird ein "Ablass" gewährt – eine Art "Werbemaßnahme" für die Kilianskirche. Der Besuch der Kirche wurde dadurch attraktiv gemacht, dass den Gläubigen von vornherein Teile der ihnen auferlegten Bußen erlassen wurden. Solche Ablassbriefe wurden häufig im Zusammenhang mit größeren und kostspieligen Baumaßnahmen erlassen – in Heilbronn möglicherweise im Zusammenhang mit der Errichtung der frühgotischen Kirche.

(Stadtarchiv Heilbronn, Urkunden)