Fromme Stadt
Kilianskirche von Osten; um 1865
Kirchen und Kapellen, Klöster und geistliche Gemeinschaften sowie kirchliche Verwaltungsgebäude wie Pfarrhäuser und Pfleghöfe prägten das spätmittelalterliche Stadtbild. Um 1500 gab es in Heilbronn mehr als 15 Kirchen und Kapellen. Eine Handvoll Klöster und geistliche Gemeinschaften befanden sich innerhalb der Mauern der Stadt; einige Klöster der weiteren Umgebung besaßen Höfe in der Heilbronn zur Verwaltung ihrer Klostergüter im Umland.
Das geistliche Zentrum der Stadt war die Kilianskirche. Sie hatte zunächst dem König gehört, bis sie von König Pippin im Jahr 741 an den Bischof von Würzburg verschenkt wurde. Damals war sie dem Heiligen Michael geweiht.
Im Lauf der folgenden 500 Jahre wurde der Kirchenheilige unter dem Einfluss des Bistums Würzburg ausgetauscht – 1297 war sie dem Heiligen Kilian geweiht, dem Schutzheiligem des Bistums Würzburg. Nachgewiesen ist ein romanischer Vorgängerbau aus der Zeit um die Jahrtausendwende. Um 1250 entstand auf erweitertem Grundriss eine frühgotische Säulenbasilika, die 200 Jahre später weiter ausgebaut wurde – um 1450 entstand das Langhaus in der heutigen Form, nach 1480 der Hallenchor im Osten. 1513 bis 1529 errichtete Hans Schweiner im Westen den Kiliansturm.
(Stadtarchiv Heilbronn)