Das Bläßsche Palais; 1830

Lithographie der Gebrüder Wolff

Im Frühjahr 1756 beschloss der Heilbronner Magistrat auf Initiative des Senators Roßkampff die Errichtung eines Waisenhauses, das zugleich als Zucht- und Arbeitshaus dienen sollte. Es erwies sich als sinnvolle soziale Einrichtung, dennoch beschloss der Stadtrat Anfang 1796 die Schließung des Hauses.

Kurfürst Friedrich von Württemberg erwarb das Haus 1803 und ließ es durch seinen Hofbaumeister Nikolaus Thouret zum Palais umbauen. Schon 1828 wurde das Gebäude an Carl Bartholomäus Bläß weiterverkauft. Der aus Mannheim stammende Kaufmann richtete in den Nebengebäuden eine Essig- und Bleiweißfabrik ein.

1906 gelangte das Gebäude wieder in den Besitz der Stadt. Seit 1939 wurde es umgebaut, seit 1942 hatte die Geschäftsstelle der NSDAP-Kreisleitung hier ihren Sitz, wobei die Bauarbeiten bis Januar 1944 andauerten.

Das ehemalige Bläßsche Palais wurde am 4. Dezember 1944 zerstört. Lediglich die beschädigten Außenmauern standen noch; im November 1951 wurde der Abbruch beschlossen. Heute steht hier das K3.

(Stadtarchiv Heilbronn)

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