Die "Machtergreifung"

Die meisten Heilbronner standen auch nach dem 30. Januar 1933 dem neuen System kritisch gegenüber. Aber als nach der Reichstagswahl vom 5. März 1933 Stadträte aus dem Gremium ausgeschlossen, Führer von SPD und KPD zeitweise verhaftet, die SPD-Zeitung „Neckar-Echo“ enteignet, Gemeinderäte geschlagen und inhaftiert und am 1. April 1933 jüdische Geschäfte und Läden boykottiert wurden, liefen viele Heilbronner zu den Siegern über.

„Wie im Reich u. den Ländern so geht nun auch die Entwicklung in der Stadt, es ist traurig mit anzusehen, wie einst sogen. aufrechte Männer nicht nur umschwenken, sondern rabiate Nationalsozialisten werden.“
(Emil Beutinger, Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn bis 26. Juli 1933)