Aus dem Tagebuch 1933-1945

Am Morgen nach dem Brand der Synagoge; 10. November 1938

November 1938

„Einige Tage nach dem Synagogenbrand, waren 10 – 12 Jährige Schulbuben dabei, die vom Brand noch nicht zerstörten Scheiben – Bleiverglasungen einzeln vollends einzuwerfen – sie rissen aus der Orgel die zinnernen Pfeifen und trugen diese weg. In der Synagoge schlugen diese Buben im Inneren alles kurz und klein, setzen sich die Brillen der alten Juden auf – die dort waren um in den Gesangbüchern zu lesen. Es wurde alles fortgeschleppt. Kein Mensch kümmerte sich darum und wenn jemand etwas dagegen sagte – Konnte er versichert sein, verhaftet zu werden.“

(Stadtarchiv Heilbronn D79-15 Blatt 29-30 (1938))

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