Jahnstraße 8 | Hermann Kastropp (1886–1934) und Lina Kastropp (1901-1976)

Hermann Kastropp gehörte zu den „Alten Kämpfern“ der NSDAP und war seit 1926 Mitglied der Partei. 1933 wurde er Stadtrat. Seine Frau Lina, gelernte Säuglings- und Kinderpflegerin, trat 1933 in die NS-Frauenschaft ein.

Nach dem Tod ihres Mannes war Lina Kastropp Sozialreferentin in der Stadtverwaltung; sie wurde 1935 Kreisfrauenschaftsleiterin, 1938 hauptamtliche Mitarbeiterin der NSDAP. Kastropp war zwar überzeugte Nationalsozialistin, übte ihr Amt jedoch nach eigener Einschätzung aus sozialem Engagement und nicht zuletzt wegen der finanziellen Sicherheit aus.

1947 wurde sie von der Spruchkammer in die Gruppe der Belasteten eingestuft, später wurde das Urteil abgeändert und das Verfahren 1950 eingestellt.