Erhard Schnepf: „Ordnung eins Gemeinen Castens“; 1536
Der aus Heilbronn stammende Erhard Schnepf (1495-1558) wurde 1534 von Herzog Ulrich nach Stuttgart geholt, um maßgeblich an der Einführung der Reformation in Württemberg mitzuwirken. Seine zusammen mit Ambrosius Blarer konzipierte „Armen-Ordnung“ gilt als das erste bedeutende Sozialgesetz in Württemberg und wurde sicherlich auch in der Reichsstadt Heilbronn beachtet.
Schnepf betont die Verantwortung der weltlichen und geistlichen Gemeinde für die sozial Schwachen. Jeder Ort soll eine Armenkasse einrichten; arme Schüler und Studenten sollen durch Stipendien gefördert, arme Kranke in den Hospitälern gepflegt werden. Insbesondere sollen jene „ganz armen gesellen“, die sich nicht durch ihre Arbeit ernähren können, unterstützt werden.
(Stadtarchiv Heilbronn L003D-R-20164)